Abgenutzte oder angeschlagene Zähne


Abgenutzte Zähne werden oft als „normal“ im Alter eingestuft. Wenn der Kiefer im Ruhezustand ist, sollten die Zähne des Ober- und Unterkiefers etwas Platz zueinander aufweisen. Diese Position wird Ruheschwebelage genannt. Der einzige Zeitpunkt, an dem Zähne sich tatsächlich berühren, ist während des Schluckens, was ca. 2000-3000 Mal am Tag passiert. Beim Kauen des Essens – ganz gleich wie schnell wir kauen -, berühren sich die Zähne nicht wirklich. Die Kiefermuskulatur weiß genau, wann die Zähne sich berühren. Da wir heutzutage eher weiche Lebensmittel mit unserer Nahrung aufnehmen, gibt es eigentlich keinen Grund, für Abnutzung von Zähnen.

Der einzige Grund für starke Zahnabnutzung ist Parafunktion. Darunter versteht man das Zähneknirschen oder Zähne-Pressen. Die Kraft, die für das Zähneknirschen während des Schlafes und hier besonders während des Rapid Eye Movements (REM-Phase) aufgebracht wird, ist um ein vielfaches höher als unser freiwilliges Zähne-Zusammenbeißen.

Diese parafunktionalen Gewohnheiten, Zähne zu pressen oder mit ihnen zu knirschen, ist auf eine Disharmonie zwischen der Position, in der die Zähne am besten kauen (gewohnheitsmäßige Okklusion) und der Position in der beide Kiefergelenke bei entspannter Muskulatur stehen (physiologische, neuromuskuläre Okklusion – Biss). Der Prozess des Zähneknirschens passiert, wenn die Muskulatur des Unterkiefers vom normalen, gewohnheitsmäßigen Biss den neuromuskulären Biss erreichen möchte.

Wenn abgenutzte oder angeschlagene Zähne mit Kronen oder anderen zahntechnischen Maßnahmen wiederhergestellt werden, ohne den Biss zu berücksichtigen, könnten diese Maßnahmen nicht lange bestehen, und es entstehen wieder abgenutzte oder angeschlagene Zähne! Wenn Metall eingesetzt wird und die Kauprobleme die gleichen bleiben, kann durch die Kraft der Kiefermuskulatur sogar der Kieferknochen, der die Zähne hält, zerstört werden. Zahnfleisch kann sich zurückziehen und es können Zahnlockerungen und/oder Zahnverlust folgen.